Ausprobiert: Lasercutter selbstgebaut mit Diodenlaser
Statt ein Komplettpaket zu kaufen, lassen sich Lasercutter auch selbst zusammenstellen. Eine Maschine mit X- und Y-Achse und eine Diode mĂĽssen her.
- Roman Radtke
Schon als Kind war ich fasziniert von Lasern und der Vorstellung mit Licht zu schneiden. Fast 30 Jahre später ist das Ziel dank immer günstigeren Lasercuttern endlich umsetzbar. Zunächst habe ich für kleines Geld einen 3D-Drucker mit einer China-Diode umgebaut. Für den dauerhaften Betrieb lohnt allerdings der Einsatz eines Qualitätsprodukts: Ich habe den PLH3D-6W-XF von Opt Laser mit einem EleksMaker A3 Pro X-Y Plotter kombiniert.
GĂĽnstige Variante wird teuer
Da Geld für das Hobby für viele Maker ein knappes Gut ist, liegt es nahe, vorhandene Geräte mit einer günstigen Diode aus China zu hacken, um einen Lasercutter daraus zu machen. In meiner Werkstatt steht bereits eine „CNC- Maschine“: ein 3D-Drucker. Da ein moderner Diodenlaser nicht allzu viel wiegt und beim Arbeiten keine zusätzlichen Kräfte auf die Maschine ausübt, klang der Umbau nach einer schönen Lösung. Um den Laser zu montieren, habe ich einfach zusätzliche Gewinde-Löcher in die Montageplatte eingebracht und die Diode verschraubt.
So schön wie gedacht lief es danach nicht. Der Einsatz im 3D-Drucker ist zwar generell möglich, mich störte aber der kleine Arbeitsbereich. Da der Laserkopf die Bewegung der X-Achse einschränkt, musste ich auch ständig umrüsten. Der schwere mechanische Aufbau des Druckerss begrenzt schließlich die maximale Beschleunigung stark. Da mein Drucker ein geschlossenes Gehäuse hat, hätte ich noch eine Rauchabsaugung integrieren können.
Vorher wurde der günstige Laser aber zum teuren Spaß. Erst kam beim Zoll die Mehrwertsteuer hinzu – immerhin vernichtete er den Laser nicht ganz. Außerdem wollte ich mit meinem Laser schneiden. Mit einer Leistung von nur 2,5 W ging dies aber nur bei den dünnsten Materialien halbwegs sauber. Nach wenigen Betriebsstunden fiel die Leistung dann merklich ab. Vermutlich alterte die Diode vorzeitig oder sie wurde am Rande ihrer Spezifikation betrieben, um Kosten zu sparen. Kurz darauf fiel sie total aus.
Versuch mit Plotter
Da ich Blut geleckt hatte, musste etwas Besseres her. Als Untersatz für den Laser fiel die Wahl auf einen EleksMaker A3 Pro X-Y Plotter, da dieser einen großen Arbeitsbereich von ca. 300 × 380 mm bei einem moderaten Preis von etwa 130 Euro hat. Es gibt ihn auch als Lasergravierer, den Make bereits getestet hat. Im Unterschied zum 3D-Drucker kann man einen X-Y-Plotter besser auf den vorgesehenen Einsatzzweck abstimmen und ausbauen, etwa mit einem eigenen Gehäuse mit filternden Sichtfernstern, Sicherheitsschaltern und Rauchabsaugung. Dieser Plotter besteht aus massengefertigten Teilen, die günstig und in guter Qualität verfügbar sind. Es ist also davon auszugehen, dass hier wenig schiefgehen wird.